Allergien und Auslöser beim Hund: Futtermittelallergien vs. Umweltallergien
- Rebecca Messer
- vor 3 Tagen
- 4 Min. Lesezeit
Hast du einen Hund, der ständig kratzt oder mit anderen seltsamen Symptomen zu kämpfen hat? Du bist nicht allein! Allergien sind bei Hunden ziemlich häufig, und viele Hundebesitzer stehen vor der Herausforderung, die Auslöser zu finden. Oft denkt man sofort an Futtermittelallergien, aber das ist nicht immer der Fall. Lass uns mal genauer hinschauen!

Die Fakten über Allergien und Auslöser bei Hunden
Wusstest du, dass etwa 10-15 % der Hunde an Allergien leiden? Und von diesen sind nur 10-20 % tatsächlich Futtermittelallergien! Der Rest – also 80-90 % – wird durch Umweltfaktoren verursacht. Hier sind einige der häufigsten Übeltäter:
Pollen: Gräser, Bäume und Unkräuter können bei empfindlichen Hunden Allergien auslösen, besonders in bestimmten Jahreszeiten.
Hausstaubmilben: Diese kleinen Biester leben in unseren Häusern und können ganzjährig Allergien verursachen.
Schimmelpilze: Besonders in feuchten Umgebungen sind sie häufig und können ebenfalls allergische Reaktionen hervorrufen.
Flohbisse: Eine Flohallergie ist bei Hunden weit verbreitet und kann zu heftigem Juckreiz und Hautproblemen führen.
Düngemittel: Chemische Düngemittel, die auf Feldern oder in Gärten verwendet werden, können bei Hunden Allergien oder Hautreaktionen hervorrufen.
Larven der Herbstgrasmilben: Diese kleinen Parasiten sind häufig in den Herbstmonaten aktiv und können starken Juckreiz und Hautirritationen verursachen.
Doch vollständigkeitshalber möchte ich hinzufügen, dass nicht nur die Natur Gefahren für unsere vierbeinigen Freunde birgt. Auch im Haushalt gibt es Allergieauslöser, die häufig übersehen werden. Viele synthetische und chemische Produkte können sowohl bei Hunden als auch bei Menschen Allergien hervorrufen. Dazu gehören:
Waschmittel und Weichspüler mit starkem Duft: Diese Produkte enthalten häufig allergene Substanzen, die beim Kontakt mit der Haut oder durch Einatmen Reizungen hervorrufen können.
Chemische Bodenreiniger: Wer kennt es nicht, dass der Hund mal etwas vom Boden leckt? Die Rückstände von aggressiven Reinigungsmitteln können erhebliche allergische Reaktionen auslösen.
Sogar synthetische Raumdüfte können als Auslöser für Allergien wirken oder bestehende Allergien verschlimmern.
Es ist wichtig, sich dieser potenziellen Auslöser bewusst zu sein und gegebenenfalls auf chemische Mittel zu verzichten. Stattdessen sollte man lieber auf natürliche Alternativen umsteigen, um die Gesundheit deines Hundes zu schützen.
Futtermittelallergien vs. Umweltallergien
Es ist wichtig, den Unterschied zu kennen! Futtermittelallergien treten auf, wenn das Immunsystem deines Hundes überempfindlich auf bestimmte Inhaltsstoffe in seiner Nahrung reagiert.
Umweltallergien sind Reaktionen auf äußere Einflüsse und können saisonal oder ganzjährig auftreten. Die Symptome sind oft ähnlich: Juckreiz, Hautentzündungen, Ohrenentzündungen und manchmal auch Magenprobleme.
Die Herausforderung bei der Diagnose
Die Diagnose von Allergien kann knifflig sein. Viele Symptome können sowohl auf Futtermittel- als auch auf Umweltallergien hindeuten. Oft wird eine Eliminationsdiät empfohlen, bei der du bestimmte Nahrungsmittel für einige Wochen weglässt, um zu sehen, ob sich die Symptome bessern.
Für Umweltallergien gibt es Allergietests oder Hauttests. In einigen Fällen kann auch eine Hyposensibilisierungstherapie sinnvoll sein, bei der dein Hund schrittweise an die Allergene gewöhnt wird.
Allergische Symptome und der Zusammenhang mit dem Darm
Die Gesundheit des Darms spielt eine entscheidende Rolle im Immunsystem eines Hundes. Ein häufiges Problem, das bei Hunden auftritt, ist das sogenannte „Leaky Gut“ oder durchlässiger Darm. Dabei handelt es sich um eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut, die es ermöglicht, dass unverdaute Nahrungsbestandteile, Toxine und andere schädliche Substanzen in den Blutkreislauf gelangen.
Was verursacht einen "Durchlässigen Darm"?
1. Ernährung
Verarbeitete Lebensmittel: Eine Ernährung, die reich an verarbeiteten Lebensmitteln, Zucker und ungesunden Fetten ist, kann die Darmschleimhaut schädigen.
Gluten: Bei manchen Menschen kann Gluten Entzündungen im Darm verursachen, insbesondere bei denen mit Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit.
Laktose: Unverträglichkeit gegenüber Laktose kann ebenfalls zu Entzündungen führen.
Künstliche Zusatzstoffe: Konservierungsstoffe, Farbstoffe und künstliche Süßstoffe können die Darmflora negativ beeinflussen.
2. Entzündungen
Chronische Entzündungen: Entzündliche Erkrankungen wie entzündliche Darmerkrankungen (IBD) oder andere Autoimmunerkrankungen können die Integrität der Darmschleimhaut beeinträchtigen.
3. Stress
Psychischer Stress: Hoher Stress kann die Verdauungsfunktion beeinträchtigen und die Darmbarriere schwächen.
4. Medikamente
Antibiotika: Diese können das Gleichgewicht der Darmflora stören und nützliche Bakterien abtöten, was zu einem Ungleichgewicht führen kann.
Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR): Diese Medikamente können die Darmschleimhaut schädigen und Entzündungen fördern.
Chemische Entwurmungsmittel: Bei häufigem oder langfristigem Gebrauch können diese Mittel möglicherweise zu chronischen gastrointestinalen Problemen führen.
Zecken- und Flohmittel: Chemische Inhaltsstoffe in diesen Produkten können ebenfalls negative Auswirkungen auf die Darmschleimhaut haben. Bei häufigem oder langfristigem Gebrauch können diese Mittel zu chronischen gastrointestinalen Problemen führen.
5. Infektionen
Bakterielle oder virale Infektionen: Einige Infektionen können die Darmschleimhaut schädigen und die Durchlässigkeit erhöhen.
6. Mangel an Probiotika
Ungleichgewicht der Darmflora: Ein Mangel an nützlichen Bakterien im Darm kann die Barrierefunktion beeinträchtigen.
7. Genetische Faktoren
Veranlagung: Bei manchen Hunden oder Menschen können genetische Faktoren eine Rolle bei der Entwicklung eines durchlässigen Darms spielen.
Wie hängt das mit Allergien zusammen?
Immunsystem-Reaktion: Wenn unerwünschte Substanzen in den Blutkreislauf gelangen, erkennt das Immunsystem sie als Bedrohung und reagiert mit einer Immunantwort. Dies kann zu einer Überreaktion führen, die sowohl Nahrungsmittel- als auch Umweltallergien hervorrufen kann.
Entzündungsreaktionen: Die ständige Aktivierung des Immunsystems kann Entzündungen im Körper fördern. Diese Entzündungen können sich auf der Haut (Juckreiz, Rötungen) oder im Magen-Darm-Trakt (Durchfall, Erbrechen) äußern und tragen zur Sensibilisierung gegenüber Umweltallergenen wie Pollen oder Hausstaubmilben bei.
Darmflora: Ein durchlässiger Darm kann auch das Gleichgewicht der Darmflora stören. Ein Ungleichgewicht in den nützlichen Bakterien kann zusätzlich zu Verdauungsproblemen und einer weiteren Schwächung des Immunsystems führen, was die Anfälligkeit für Allergien, sowohl umweltbedingte als auch ernährungsbedingte, erhöht.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Wenn der Darm durchlässig ist, können bestimmte Nahrungsmittelbestandteile, die normalerweise nicht in den Blutkreislauf gelangen sollten, dies dennoch tun. Dies kann zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder -allergien führen, die sich in ähnlichen Symptomen äußern.
Erhöhte Sensibilisierung: Ein geschwächtes Immunsystem durch einen durchlässigen Darm kann dazu führen, dass Hunde empfindlicher auf Umweltallergene reagieren. Das bedeutet, dass selbst bei geringerer Exposition gegenüber Pollen oder Hausstaubmilben schwerwiegendere allergische Reaktionen auftreten können.
Fazit
Wenn dein Hund Anzeichen einer Allergie zeigt, solltest du nicht sofort davon ausgehen, dass es an der Nahrung liegt. Oftmals ist die Lösung gar nicht so kompliziert! Ein ganzheitlicher Ansatz, der sowohl Futtermittel- als auch Umweltfaktoren berücksichtigt, ist entscheidend. Achte darauf, die Lebensumstände und die Ernährung deines Hundes zu beobachten und mögliche Auslöser zu identifizieren. Manchmal kann es schon helfen, auf viele chemische Produkte zu verzichten und nach und nach natürliche Alternativen zu finden. Mit der richtigen Aufmerksamkeit und Pflege kannst du deinem vierbeinigen Freund helfen, sich besser zu fühlen und das Leben wieder in vollen Zügen zu genießen! 🐾